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Sozialstrukturatlas 2017

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Sozialstrukturatlas 2017

4 Bildung und Erziehung

4 Bildung und Erziehung Das vierte Kapitel enthält Indikatoren, die in den Handlungsfeldern Kita, Schule und Jugendhilfe angesiedelt sind. Ausführlicher beleuchtet werden die Hintergründe im Bereich Bildung und Erziehung im Bildungsbericht des Landkreises Görlitz sowie im Kitabedarfsplan. Die Zahlen zur Kitaversorgung werden jeweils jährlich zum Stichtag 1. April im Jugendamt erfasst. Die Zuordnung erfolgt dabei nach dem Standort der Einrichtung, nicht nach dem Wohnort des Kindes. Dadurch können sich geringfügige Verschiebungen innerhalb der Planungsräume ergeben. Eine genaue Übersicht über auswärts betreute Kinder enthält der aktuelle Kita-Bedarfsplan. Bei der Berechnung der Versorgungsquote besteht eine weitere Schwierigkeit: Gelegentlich wechseln Kinder schon kurz vor der Vollendung des dritten Lebensjahres von der Krippe in den Kindergarten. Am Ende der Kindergartenzeit gibt es eine kleine Gruppe von Kindern, die bereits das siebente Lebensjahr vollendet haben. Die Bevölkerungszahlen nach Altersjahren werden zum Stichtag 31.12. erhoben, passen also nicht direkt zur restlichen Berechnung nach Schuljahren. Für die Versorgungsquote wird deshalb folgender Schlüssel zugrunde gelegt: Krippe: alle Kinder unter 3 Jahren Kindergarten: alle Kinder über drei und unter 7 Jahren Hort: alle Kinder über 7 und unter 11 Jahren Im Vergleich zu 2012 ist festzustellen, dass 72 Kinder mehr eine Kinderkrippe besuchen. Da gleichzeitig auch 171 Kinder unter drei Jahren mehr im Landkreis leben, bleibt die Versorgungsquote im Krippenbereich bei 42 Prozent. Die Quoten gleichen sich langsam an – im Planungsraum Niesky ist sie etwas rückläufig, dafür holt die Stadt Görlitz auf (+56 Plätze). In den Kindergarten gehen fast alle Kinder im entsprechenden Alter – deutlich über 90 % landkreisweit. Die Anzahl der Hortkinder ist seit 2012 um 340 gestiegen. In der Altersgruppe sind jedoch über 2.600 Kinder hinzugekommen. Deshalb sinkt die Versorgungsquote um 16 Prozent. Bei den in der Tabelle aufgeführten Integrationskindern sind nur diejenigen gezählt, die eine Regeleinrichtung nach dem Sächsischen Kita-Gesetz besuchen – 28 mehr als vor drei Jahren. Hinzu kommen noch im gesamten Landkreis ca. 275 Kinder, die eine Heilpädagogische Gruppe oder einen Förderschulhort besuchen. Krippe Kita Hort 2015 Anzahl Kinder mit Krippenplatz Kinder U3 davon Integrationskinder Versorgungsquote Anzahl Kinder mit Kitaplatz Kinder Ü3-U7 davon Integrationskinder Versorgungsquote Anzahl Kinder mit Hortplatz Kinder Ü7-U11 davon Integrationskinder Versorgungsquote Planungsraum 1 381 1 890 42,8 1.080 32 1.183 91,3 919 1 1.495 61,5 Planungsraum 2 499 0 1.038 48,1 1.337 22 1.503 89,0 1.273 0 2.000 63,7 Planungsraum 3 508 1 1.474 34,5 1.716 39 1.982 86,6 1.235 4 2.389 51,7 Planungsraum 4 507 0 1.135 44,7 1.548 47 1.636 94,6 1.365 7 2.138 63,8 Planungsraum 5 688 4 1.582 43,5 1.977 64 2.121 93,2 1.777 1 2.689 66,1 44 Landkreis Görlitz 2.583 6 6.119 42,2 7.658 204 8.425 90,9 6.569 13 10.711 61,3 Tab. 4.1 – Kitaversorgungsquote Landkreis Görlitz

Gesundheitliche Untersuchungen im Kindergarten können frühzeitig bestehende Auffälligkeiten in der Entwicklung aufdecken. Die hier dargestellten Daten werden ausführlich im Bericht des Gesundheitsamtes behandelt, der demnächst fortgeschrieben wird. Untersuchungen im Kindergarten sind gesetzlich vorgeschrieben , die Teilnahme daran ist den Eltern freigestellt. Neben der Sprachentwicklung werden auch das Seh- und Hörvermögen sowie die motorische Entwicklung geprüft. Dafür gelten sachsenweit einheitliche wissenschaftliche Standards. Das Prüfverfahren wurde im Jahr 2015 aktualisiert verändert, weshalb die Daten nicht mehr direkt mit den Vorjahren vergleichbar sind. Die planungsraumbezogene Auswertung der Daten bereitet immer noch technische Schwierigkeiten. Einzelne Ausreißer nach oben oder unten werden im Rahmen der kommenden Gesundheitsberichterstattung näher beleuchtet. Festzustellen ist, dass die Zahl der Kinder ohne Befunde auf ähnlichem Niveau wie 2012 geblieben ist. Die Auffälligkeiten bei der Sprachentwicklung sind um 9 % gesunken. Anhaltend hoch bleibt die Zahl der Kinder mit emotional psychosozialen Verhaltensauffälligkeiten, insbesondere im Planungsraum Löbau. 50 % 40 % 30 % 20 % 10 % 0 % ohne Befund Herabsetzung der Sehschärfe Herabsetzung des Hörvermögens Körperkoordination Sprachentwicklungsauffälligkeiten emotionalpsychosoz. Verhaltensauffälligkeiten Planungsraum 1 Planungsraum 2 Planungsraum 3 Planungsraum 4 Planungsraum 5 Landkreis Görlitz Abb. 4.2 – ausgewählte Befunde nach Planungsräumen § 7, Abs. 2 Sächsisches Gesetz zur Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen (SächsKitaG) 45