Aufrufe
vor 1 Jahr

Leben mit Demenz im Landkreis Görlitz

  • Text
  • Wwwkreisgoerlitzde
  • Kurzzeitpflege
  • Niesky
  • Sachsen
  • Region
  • Informationen
  • Pflegedienst
  • Zittau
  • Tagespflege
  • Demenz
  • Telefon
Liebe Leserinnen und Leser, im Landkreis Görlitz leben laut Schätzungen rund 7.800 Menschen mit einer unterschiedlich ausgeprägten dementiellen Erkrankung, Tendenz steigend. Die Angebote in der Versorgungslandschaft sind ebenso zahlreich wie unter-schiedlich, sich einen Überblick zu verschaffen, ist oft alles andere als einfach. Vor diesem Hintergrund freuen wir uns, Ihnen diesen Wegweiser in seiner ersten Auflage vorstellen zu können.

Informationen zum

Informationen zum Krankheitsbild Demenz Einleitung: Was ist Demenz? Im Alter etwas vergesslich zu sein ist völlig normal. Doch ab wann bekommen Vergesslichkeit oder andere Veränderungen einen Krankheitswert? Wann spricht man von einer „Demenz“? Und wie ist „Alzheimer“ hier einzuordnen? Darauf wird in diesem Kapitel eingegangen. „Demenz“ ist der Oberbegriff für eine Vielzahl von Veränderungen und Erkrankungen, die mit Gedächtnisbzw. Denkstörungen in Verbindung gebracht werden. Ein wesentliches Merkmal der Erkrankung ist der meist schleichende und fortschreitende Verlust geistiger Fähigkeiten wie Gedächtnis- und Merkfähigkeit, aber auch Auffassungs-, Erkennungs-, Denk- und Urteilsvermögen, sprachlicher Fähigkeiten oder Orientierung. Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Form der Demenz und macht bis zu 70% aller Demenz-Erkrankungen aus. Mit der Erkrankung gehen auch Persönlichkeitsveränderungen einher. Mehr und mehr gehen im Erkrankungsverlauf die im Laufe des Lebens erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten verloren und die selbstständige Handlungsfähigkeit und Lebensführung werden beeinträchtigt. Eine Demenzerkrankung beginnt meist schleichend mit Merkstörungen, Verhaltensänderungen und Wortfindungsstörungen. Wenn solche Anzeichen wiederholt auftreten, ist eine zeitnahe fachärztliche Untersuchung angeraten. Eine Demenz kann zahlreiche Ursachen haben. Einige Demenzformen sind Folge anderer Erkrankungen wie z.B. Vitaminmangel, Depression oder Schilddrüsen- und Stoffwechselstörungen. Diese Formen sind durch eine geeignete Behandlung teilweise oder ganz heilbar. Bei 90% aller Demenzerkrankungen ist das Gehirn direkt erkrankt und die Ursache kann nicht rückgängig gemacht werden. Eine Erkrankung kann in diesem Fall zwar nicht geheilt aber dennoch behandelt werden. Auf Basis einer sorgfältigen Diagnose kann ein geeigneter Behandlungsplan entwickelt werden, der den Krankheitsverlauf und das Wohlbefinden der Betroffenen positiv beeinflussen kann. S. 6

Informationen zum Krankheitsbild Demenz GUT ZU WISSEN Folgende Anzeichen können auf eine Demenzerkrankung hindeuten: ▪ Vergessen von kurz zurückliegenden Ereignissen oder Verabredungen ▪ Schwierigkeiten bei Ausführung gewohnter Tätigkeiten oder komplexerer Handlungsabläufe ▪ ▪ ▪ ▪ Gedächtnislücken, Vergessen von Eigennamen, von kürzer zurückliegenden Ereignissen, Terminen, Verabredungen, Absprachen Häufiges Verlegen und Suchen von Gegenständen Auffinden von Gegenständen an unpassenden Orten (z.B. der Schlüssel im Kühlschrank…) Abstreiten von Fehlern, Irrtümern, Verwechselungen, mögliche Beschuldigung von anderen (z. B. Dinge verlegt oder entwendet zu haben) ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ Nachlassen von Lern-, Reaktions- und Belastungsfähigkeit Nachlassender Überblick über finanzielle Angelegenheiten Nachlassender Antrieb, sinkendes Interesse an Tätigkeiten, Hobbies, Kontakten Wortfindungs- und Sprachstörungen, Vermehrtes Verwenden von Floskeln Verkennen von Situationen, Fehleinschätzung von Gefahren ▪ Orientierungsprobleme, Schwierigkeiten beim Zurechtfinden in ungewohnter Umgebung ▪ Rückzug, z. B. aus bisherigen sozialen Kontakten ▪ Schwierigkeiten Wege zu finden, Verlaufen ▪ Persönlichkeitsveränderungen ▪ Unbekannte Stimmungsschwankungen, Ängstlichkeit, Reizbarkeit, Misstrauen S. 7